Von Österreich nach Amerika

Die Renchtalhalle in Stadelhofen war mit großen Magnolienbüschen frühlingshaft geschmückt, passend zum Jahreskonzert der heimischen Trachtenkapelle, das immer im Frühling stattfindet. Das amerikanische Banner und die österreichische Fahne schwebten über allem. Am späten Sonntagnachmittag kamen zahlreiche Fans der Kapelle, um sich musikalisch verwöhnen zu lassen.

Oberkirch-Stadelhofen (lö). Das letzte Jahr hat uns Höhen und Tiefen beschert, grüßte Vorsitzender Helmut Vogt das Publikum in der dicht besetzten Halle, in die Musiker noch eifrig Stühle herbeischaffen mussten, um allen Besuchern passende Sitzgelegenheiten zu organisieren. Er kündigte die Jugend YMC an und machte schon mal auf die Musik der Trachtenkapelle neugierig. Sein besonderer Gruß galt Ortsvorsteher Klaus Müller.

Dann betraten rund 50 Jugendliche die Bühne, Young-Music-Community (YMC), Stadelhofens Jugendkapelle spielte zu Beginn des Konzerts. Leon Müller und Moritz Vogt hatten die Ansage übernommen und kündigten als erstes Stück Cabaret an. Musik der 30 Jahre flott gespielt, war musikalisch ein Tanz auf dem Vulkan. Leuchtfeuer, man vernahm das Spiel des Wassers sollte Ruhe bringen in eine reizüberflutete Welt. Nach Go, Go, Go, Joseph von Andrew Lloyd Webber spielte, das von Franz Schindler geleitete und von den Zuhörern begeistert gefeierte Jugendorchester noch eine Zugabe ehe die Erfolge der beiden Mädchen Magdalena und Tabea Hund gefeiert wurde. Sie hatten das Jungmusiker-Leistungsabzeichen (JMLA) in Bronze erworben.

Mit dem Erzherzog Albrecht-Marsch eröffnete die Trachtenkapelle einen farbenfrohen unterhaltsamen Abend. Anhaltender Beifall belohnte die Musikerinnen und Musiker, aber auch Diana Vogt-Bruder und Michael Grampp. Beide hatten die Ansage übernommen und traten als Sissi und der junge Kaiser Franz Joseph auf. Beifall für den gelungenen Auftritt. „Ein Abend am Meer“, dieser traumhafte Konzertwalzer ließ den Klang der Wellen erklingen, machte Sehnsucht auf Urlaub. „Ich gehör‘ nur mir“ aus dem Musical „Elisabeth“ folgte und gab Diana Vogt-Bruder Gelegenheit zu einem Gesangssolo. Das Publikum anerkannte die hervorragende Leistung der Sängerin und belohnte mit stürmischem Applaus. Mit „Tirol 1809“, einem sinfonischen Tongemälde schloss Franz Schindler den Reigen der Musik des ersten Teils.

Mit einem Marsch ging es nach der Pause weiter: „Them Basses March“ war das Paradestück von Getty Herschel Huffine überschrieben. Der zweite Teil des Abends gab weiteren Solisten Gelegenheit, ihr großes Können unter Beweis zu stellen. Matthias Fischer spielte das Horn-Solo bei „Cape Horn“, einem filmmusikalischen Abenteuer für Solo Horn und Orchester. Musikalisch beschrieben wurde die gefährliche Reise um den südlichsten Punkt Südamerikas. Langen stürmischen Beifall erlebte der Solist.

Bekannte Melodien hörten die Besucher bei „Glenn Miller Story forever“. Die flotten Melodien ließen sogar Dirigenten Franz Schindler rocken. Gespannte Aufmerksamkeit bei „Lionel“. Da hörten die Besucher Stadelhofens heißester Swing-Klarinette in einem tollen Tribute. In Memoriam André Waignein spielte Solistin Simone Hund grandios auf. Das Publikum raste und spendete der Schülerin von Rudolf Heidler für ihre Leistung rasenden Beifall. Mit dem letzten Stück „Simon & Garfunkel“ gab sich das Publikum aber nicht zufrieden und forderte lautstark Zugaben, die auch gerne gewährt wurden.

Das Jahreskonzert nahm Vorsitzender Helmut Vogt zum Anlass Heinrich Ell aus dem Orchester zu verabschieden. Ell war 17 Jahre stellvertretender Vorsitzender und 57 Jahre aktiver Musiker. Aus gesundheitlichen Gründen musste er jetzt zurücktreten. Der Abschied fiel beiden sichtlich schwer, sowohl dem aktiven Musiker als auch dem Vorsitzenden. Ell war immer der Aktive, der den Zusammenhalt der Kapelle gewährleistet hat. Und wenn es mal klemmte, ging es gemeinsam in das Stammlokal, dort wurden Probleme besprochen. Auch wenn ihm in letzter Zeit geholfen wurde, das Instrument über die Treppe ins Probelokal zu bringen, es geht einfach nicht mehr, meinte Ell. Er dankte für eine gute Kameradschaft und versprach, sich auch weiterhin nach der Probe mit den Musikern zu treffen. Die Noten für ein Walzer-Musikstück überreichte Ell an Helmut Vogt, ein weiteres (Der Buntspecht) für vier Jahre erfolgreiches Miteinander an Franz Schindler. Und wenn ihr die Stücke von Ernst Mosch einstudiert habt, dann komme ich gern vorbei und höre mir die Musik an, versprach er.

Die Musikschule in Verbindung mit der Kooperation Verein-Schule hat eine eigene Flötenausbildung im Verein überflüssig gemacht. Isabell Ebert hat allen 50 Jugendlichen des YMC das Flötenspiele beigebracht, dankten die Jugendlichen. Leon Müller und Moritz Vogt verabschiedeten die langjährige Flötenlehrerin Isabell Ebert und dankten ihr für das jahrelanges Engagement.