Musiker beim Weihnachtskonzert ausgezeichnet

(Text von Wolfgang Löhnig, erschienen in der ARZ am 18.12.18)

Mit einem geselligen Abend verabschiedete die Trachtenkapelle Oberkirch-Stadelhofen das alte Jahr. Eine Veranstaltung nach dem Geschmack der Zuhörer in der dicht besetzten Renchtalhalle. Musik, Ehrungen und ein lustiges Theaterstück gab’s zum Jahresschluss beim Weihnachtskonzert der Trachtenkapelle. 

»Hören Sie, sehen Sie und lachen Sie«, forderte der Vorsitzende Helmut Vogt die Gäste in der weihnachtlich geschmückten Renchtalhalle auf. Unter Leitung des Dirigenten Hilger Honauer legte die Kapelle sofort mit der Komposition von Erich Becht »So schön ist Blasmusik« los. 

Unmittelbar danach folgte ein Programmpunkt der den Vorsitzenden Helmut Vogt »sehr stolz macht«, die Ehrung von Musikern. Theresa Glatt, Katrin Meier und Luise Hund aus dem Querflötenregister wurden für 15 Jahre aktives Musizieren geehrt, alle über die Musik hinaus auch mit Verwaltungsaufgaben betreut, ebenso wie Christoph Fischer, der im Verein als Schriftführer agiert.  Seit 15 Jahren spielt Jonas Hund die Posaune, rhythmisch heizt Andreas Grimmig den Musikern mit seinem Schlagzeug ein. Laura Schindler spielt Saxophon, ist aber auch in der Theatergruppe des Vereins vertreten und arbeitet seit sieben Jahren im Vorstand mit. Kariertes Hemd, Festwirt und Schlachtfestkoch, das zeichnet neben seinem musikalischen Engagement auch Dominik Ell aus. 

 Seit 30 Jahren hält Simon Boschert der Musik die Treue. Zudem sorgt er sich um die Finanzen im Verein. Auch für 30 Jahre wurde Trompeter Patrick Wimmer geehrt. In jedem Jahr organisiert er den Service beim Schlachtfest. Ewald Hund ist der Musik seit 45 Jahren treu geblieben. 

Die Verbandsehrungen nahm Waltraud Köninger vor. Mit Stadelhofen verband sie, immer wieder einmal als Musikerin bei größeren Festen ausgeholfen zu haben. Deshalb kannte sie die zu Ehrenden persönlich, beispielsweise Heinz Ehret, der seit 50 Jahren aktiver Musiker in Stadelhofen ist. Die Große Goldene Ehrennadel der Verbandes war die Auszeichnung, Harry Ell, Richard Ell und Johannes Ernst, Thomas Schwenk und Helmut Vogt sind seit 40 Jahren aktiv. »Unsere Blasmusik in der Region, der ARMV aber auch der Bund deutscher Blasmusikverbände könnte ohne solch engagierte und gut ausgebildete Musiker nicht existieren«, betonte Köninger.  Präsente überreichte Helmut Vogt, der von Simon Boschert die Ehrenurkunde des Vereins erhielt. Mit dem Konzertmarsch »Mit vollen Segeln« ehrten die Musikerkollegen die Ausgezeichneten. Mit »Golden Swing Time« verabschiedete sich die Kapelle vom Publikum, denn es wartete bereits die Theatergruppe.

 

Fußball war beim Theaterstück nur noch Nebensache

Eine richtig aufgekratzte Theatergruppe der Trachtenkapelle Stadelhofen zog bereits nach kurzer Zeit das Publikum in der Renchtalhalle in ihren Bann. Bei dem Stück »Die Männer vom Dach« von Andreas Keßner ging es um die Themen Fußball und Frauen. 

Alles rüstete sich, um das Endspiel um die Fußballweltmeisterschaft ordentlich sehen zu können. Lutz Wintermeier (Moritz Dörflinger) hatte sich sogar ein neues Fernsehgerät angeschafft, riesengroß. Doch das Schicksal (oder er) machten einen Fernsehempfang durch Schneegestöber unmöglich. Und so musste Lutz auf das Flachdach des Anwesens steigen, um die Parabolantenne richtig einzustellen. Dass er allerdings die Schüssel mit einem Fäustel in die richtige Richtung drehen wollte, das machte schon stutzig. 

Als sein Freund und Nachbar Karl Oberhäuser (Marius Gerhardt) mit seinem Teleskop auf dem Dach erschien (nur von hier hat man ungehinderten Blick auf das Strandbad), war die Reparatur der Satellitenschüssel nur noch Nebensache. Man bewunderte lieber die Frauen im Bikini und ließ sich auch durch die schöne Nachbarin Tamara Kleinschmidt (Lara Bruder) nicht ablenken. Gelenkig versteckte sich Ehefrau Irene Wintermeier (Laura Schindler) hinter dem Kamin, sie wollte die Männer ausspionieren. Allerdings konnten die Männer nicht nur junge, hübsche Damen ausmachen, sie mussten auch miterleben, wie die ältere Helga Gieselbrecht (Ruth Oberle) sich umkleidete, für die jungen Männer ein Graus. 

Das gab schon wieder Verwicklungen, denn auch die Seniorin hatte gesehen, dass sie beobachtet wurde und wollte dafür durch eine Erpressung ihren Lohn kassieren. Gut gespielt von der Protagonistin, die am Ende zusammen mit Lutz verschwunden war. Auch Felix Stöckinger (Leon Müller) wusste keinen Rat, als man den Verschollenen suchte, der sich inzwischen bei der Seniorin ein Likörchen nach dem anderen genehmigt hatte, und leicht lädiert wieder auf dem Dach auftauchte. 

Das Spiel verpasst

Auch Albert Heidenau (Harry Ell) ließ am Ende sein angeborenes Denken an gute Einnahmen außen vor und freute sich über ein Bier und einen Schnaps. Es löste sich alles in Wohlgefallen und laute Rufe auf, als man erfahren hatte, dass Deutschland erneut Weltmeister geworden war. Eine große Fahne wurde geschwenkt und dem Ereignis zugeprostet. Am Ende dankte Vorsitzender Helmut Vogt den Schauspielern für die reife Leistung, Dorothee Hund und Max Wimmer für ihre Arbeit als Souffleusen, Alisa Wemlinger für die Maske und Harry Ell für seine Arbeit als Regisseur.